πŸ“• Helga Schubert πŸ‡©πŸ‡ͺ

Geboren 1940 in Berlin-Kreuzberg, lebt in Neu Meteln. Eingeladen von Insa Wilke.

Es ist für sie der zweite Anlauf zum Bewerb: 1980 scheiterte die Ausreise aus der DDR. 1987-1990 saß sie in der Jury der TddL.

Der Vater starb schon 1941 als Soldat. Schubert wuchs bei der Mutter auf, wegen der Bombenangriffe nach Hinterpommern evakuiert, dann nach Greifswald und von dort nach Berlin zu den Großeltern in Ostberlin geflohen. Aufgewachsen in der sowjetisch besetzten Zone und dann in der DDR. Abitur 1957, ein Jahr Montiererin am Band, 1958-63 Studium der klinischen Psychologie an der Humboldt-Uni Berlin mit Diplom. WÀhrend des Studiums erste Ehe mit dem Maler und Grafiker Rolf Schubert. 1960 Geburt eines Sohnes.

Postgradual Fachpsychologin der Medizin. 1963 bis 1987 Arbeit in der Erwachsenen-Psychotherapie im Stadtbezirk Berlin-Mitte, u.a. in der UniversitΓ€ts-Nervenklinik der CharitΓ©. Gleichzeitig seit 1977 freiberufliche Schriftstellerin. Seit dem 20. Lebensjahr bis heute immer geschrieben. Aufnahme in den Schriftstellerverband 1975.

Gert Eggenberger/ORF

1976 bis 1989 Beobachtung durch DDR-Staatssicherheitsdienst: β€žfeindlich-negativβ€œ. Am Ende der DDR 1989-90 Wahl Pressesprecherin des Zentralen Runden Tischs zur Vorbereitung der ersten freien Wahl 1990. WΓ€hrend der DDR-Zeit Einladungen in Hochschulferienkurse und die Evangelische Akademie zu Lesungen, Teilnahme an Lesungen in Wien, BrΓΌssel, Paris, Ungarn.

1987-90 Jurymitglied im Bachmann-Wettbewerb

LehrauftrÀge an US-amerikanischen Unis. LangjÀhriges Mitglied des Goethe-Instituts, und des Autorenkreises der Bundesrepublik. Seit 1976 mit dem Psychologen, Maler und Schriftsteller Johannes Helm verheiratet. Nachdem sie bis 2008 in Berlin wohnten und arbeiteten, zogen sie nach Nordwestmecklenburg in das Dorf Neu Meteln und erâffneten dort für seine Bilder eine Galerie mit regelmÀßigen, bisher 130 Kulturveranstaltungen mit freiem Eintritt, in denen Helga Schubert moderiert und neue ErzÀhlungen liest.

VerΓΆffentlichungen

  • 1975: Erste VerΓΆffentlichung in der β€žWeltbΓΌhneβ€œ: Meine alleinstehenden Freundinnenβ€œ und erster ErzΓ€hlungsband mit 31 ErzΓ€hlungen β€žLauter Lebenβ€œ mit Nachwort von Sarah Kirsch im Aufbau-Verlag.
  • 1975: Fernsehspiel fΓΌr die Filmhochschule Babelsberg (Regie: Peter Weckwert), Filmszenarien fΓΌr die DEFA (Regie: Lothar Warneke, Gunter Scholz)
  • Ab 1980 vier KinderbΓΌcher ΓΌber β€žBimmiβ€œ, Kinderbuchverlag Berlin
  • 1982: Das verbotene Zimmer, Luchterhand, bekam in der DDR keine Druckerlaubnis
  • 1982: Szenarium zu β€žDie Beunruhigungβ€œ in dialoge im henschel-Verlag,Berlin
  • 1983: Der Film β€žDie Beunruhigungβ€œ (Szenarium Helga Schubert) lief zur Biennale Venedig.
  • HΓΆrspiele (Anna, Eine unmΓΆgliche Geschichte)
  • Monolog fΓΌr Schauspielschule β€žErnst Buschβ€œ, Berlin: β€žAnsprache einer Verstorbenen an die Trauergemeindeβ€œ (Susanne BΓΆwe, spΓ€ter am Burgtheater engagiert)
  • Adaptationen fΓΌrs Theater in Rudolfstadt und Leipzig (Eine unmΓΆgliche Geschichte, Judasfrauen)
  • β€žVerbotene Umklammerungβ€œ (Regie Schroth) im Schweriner Staatstheater vor der Premiere durch Partei abgesetzt
  • Übersetzungen in der Zeitschrift Innostrannaja Literatura (Internationale Literatur) / Moskau durch Salomon Abt
  • 1985: β€žBlickwinkelβ€œ, ErzΓ€hlungsband, Aufbau-Verlag Berlin
  • 1986: β€žAnna kann Deutschβ€œ, ErzΓ€hlungsband, Luchterhand
  • 1990 β€žJudasfrauenβ€œ (Zehn Fallgeschichten weiblicher Denunziation im Dritten Reich), Luchterhand, Aufbau-Verlag, dtv, BΓΌchergilde Gutenberg, Übersetzung in Italien, Japan, Frankreich
  • 1994 β€žDie Andersdenkendeβ€œ, ErzΓ€hlungsband, dtv
  • 1995 β€žDas gesprungene Herzβ€œ, ErzΓ€hlungsband, ErzΓ€hlungen, dtv
  • 2003 β€žDie Welt da drinnenβ€œ Eine deutsche Nervenklinik und der Wahn vom unwerten Leben, Roman, S. Fischer-Taschenbuch
  • Kolumnen, MΓ€rchen und AnthologiebeitrΓ€ge u.a. im S. Fischer-Verlag, dtv, Chrismon. Über Johannes Helm ErzΓ€hlung β€žGegenweltenβ€œ, zusammen mit Ralf Giordano, Helga SchΓΌtz und Ulrich Schacht in β€žGegenweltenβ€œ, Stock und Stein-Verlag, Schwerin.
  • Im zu-Klampen-Verlag β€žFelix Nussbaum via Smartphoneβ€œ in β€žMenschen und Masken- Literarische Begegnungen mit dem Maler Felix Nussbaumβ€œ, 2016.
  • Im MDR Beitrag in Fernsehfolge β€žDie sieben Bitten des Vaterunserβ€œ, Im ZDF-Kirchenfunk Film zu Pfingsten.
  • 2017: Herausgabe einer 16-bΓ€ndigen Werkausgabe der GemΓ€lde von Johannes Helm mit Texten von Helga Schubert, in einem Exemplar. Dazu sieben Kataloge zu seinem Werk.

Auszeichnungen & Stipendien

  • 1980 Einladung zum Bachmann-Wettbewerb (Verbot der Ausreise durch SED- KulturbehΓΆrde)
  • 1983 Szenarien-Preis und Heinrich-Greif-Preis, beides fΓΌr β€žDie Beunruhigungβ€œ, die in Venedig lief.
  • 1986 Heinrich-Mann-Preis der Akademie der KΓΌnste,
  • 1990 Aufenthaltsstipendium der Uni Amsterdam,
  • 1991 Doctor of humane letters der Purdue-University/USA,
  • 1993 Fallada-Preis (1983 wurde er ihr zuerkannt. Die Annahme und die Ausreise dazu wurden ihr durch die SED-KulturbehΓΆrde mit der Drohung der AusbΓΌrgerung verboten)
  • Zwei Arbeits-Stipendien des Kultusministeriums Mecklenburg-Vorpommern fΓΌr die Recherchen im Bundesarchiv wegen der β€žEuthanasieβ€œ-Morde 1941 in der Schweriner Nervenklink und fΓΌr einen neuen ErzΓ€hlungsband.

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